Schon unsere Vorgänger*innen im Roten Wien der 1920er Jahre erkannten Bildung als Schlüssel für Chancengerechtigkeit und als notwendiges Mittel, um die Kluft zwischen Arm und Reich zu schließen. Auf den Ideen und Reformen Otto Glöckels sowie vieler anderer sozialdemokratischer Vordenker*innen aufbauend haben wir Wien zu einer Vorzeigestadt in Sachen Bildungsgerechtigkeit gemacht.
Bildung bedeutet Chancen und ist eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und für ein selbstbestimmtes Leben. Als Wiener Sozialdemokratie stehen wir für den gerechten Zugang zu qualitätsvoller Bildung für alle. Allen Menschen, unabhängig von Herkunft, Geschlecht und Einkommen, soll in jeder Lebensphase die beste Bildung und Ausbildung offenstehen.
Weil beste Bildung schon bei den Kleinsten beginnt, hat Wien als erstes Bundesland 2009 den beitragsfreien Kindergarten eingeführt. Seit Herbst 2020 ist auch der Besuch der Ganztagsschule in Wien kostenfrei. Darüber hinaus investiert Wien Millionen in die Ausbildung und Anstellung von Lehrlingen. Der Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds ermöglicht nicht nur das Nachholen von Bildungsabschlüssen, sondern bietet auch ein breites Angebot an Aus- und Weiterbildung in den vielfältigsten Bereichen für alle Wiener*innen. Das Beispiel Wien zeigt: Wo die Sozialdemokratie regiert, werden Zukunftschancen für alle Wirklichkeit.
Doch unsere Welt entwickelt sich rasant weiter. Neue Technologien, künstliche Intelligenz und Automatisierung verändern die Art und Weise, wie und was wir lernen. Wie gewährleisten wir, dass jede*r einzelne von diesen Entwicklungen gleichermaßen profitieren kann? Wie gestalten wir die Kindergärten, Schulen und die Erwachsenenbildung der Zukunft? Warum wird Bildung auch heute noch sehr oft über Generationen hinweg weitervererbt? Und wie schaffen wir es, noch bestehende bildungsbezogene Ungerechtigkeiten auszuräumen? All dies sind komplexe Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen.
Gemeinsam gehen wir jetzt den nächsten Schritt in eine chancengerechte Zukunft. Unter dem Motto: „Bildung. Zukunftsstark." widmet sich die diesjährige Wiener Konferenz dem Thema Bildung. In themenspezifischen Werkstätten beschäftigen wir uns mit vielfältigen bildungspolitischen Fragen rund um Elementarpädagogik, Schule, Erwachsenenbildung sowie mit Querschnittsthemen wie Mehrsprachigkeit, Inklusion und digitaler Bildung. Am Ende gießen wir unsere Forderungen in ein Bildungsportfolio – unser Positionspapier für ein gerechtes und hochwertiges Bildungsangebot für alle Menschen.
Gestalten wir eine Zukunft, die Chancengerechtigkeit für alle sicherstellt. Jeder Beitrag, jede Stimme und jede Idee zählt.
Elke Larcher ist Bildungsexpertin und Referentin für Schulpolitik und Elementarpädagogik in der Abteilung Bildungspolitik der Arbeiterkammer Wien. Sie forscht zu Bildungsteilhabe, Bildungsungleichheiten und Bildungsverläufen.
Andreas Schieder ist diplomierter Volkswirt und seit 2019 Delegationsleiter der SPÖ im EU-Parlament. Auch europaweit steht die Sozialdemokratie für gleiche Bildungschancen für alle mit dem Ziel, Ungleichheiten zwischen armen und reichen Ländern auszugleichen.
Renate Anderl ist seit 2018 Präsidentin der AK Wien und der Bundesarbeiterkammer. In ihrer Funktion setzt sie sich für gute Bildung für alle Menschen von klein auf ein. Denn diese ist der beste Grundstein für ein gutes Berufsleben.
Endlich wird in Österreich wieder über Bildung gesprochen. Bildung wird noch immer stark vererbt und ist extrem ungleich verteilt, das bestätigen zuletzt die jüngsten PISA-Ergebnisse und der AK-Chancen-Index .