25.10.2024

Gemeinsam Stark: Wir in Wien fördern Frauengesundheitsvorsorge

Am 1. Oktober ist Weltbrustkrebstag. Mit der „Pink Ribbon“-Aktion der Österreichischen Krebshilfe wird seit vielen Jahren weltweit auf das wichtige frauengesundheitspolitische Thema Brustkrebs aufmerksam gemacht. Ziel der ganzjährlichen Kampagne ist die Sensibilisierung für dieses Thema sowie das Aufzeigen der Wichtigkeit von Prävention und Vorsorge. Die Stadt Wien bietet über das ganze Jahr Beratung und Unterstützung zum Thema Frauengesundheit an – denn alle Wienerinnen sollen die gleichen Möglichkeiten zur Entwicklung, Erhaltung und Wiederherstellung ihrer Gesundheit haben.

Jede 13. Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Damit ist Brustkrebs in Österreich die häufigste Krebserkrankung bei Frauen – laut Daten der Statistik Austria sind österreichweit 89.188 Frauen an Brustkrebs erkrankt, davon 15.000 in Wien. Jedes Jahr bekommen 5.000 Frauen die Diagnose Brustkrebs. In den nächsten Jahren wird die Zahl an Neuerkrankungen stetig zunehmen. Brustkrebs ist bei Frauen die häufigste krebsbedingte Todesursache. In Wien sterben rund 300 Frauen pro Jahr an dieser Krankheit.

Das Thema Brustgesundheit wird auch bei der ersten Feminale, dem Aktionsmonat für Frauengesundheit, behandelt. Vom 1. Bis zum 30. November bieten die Wiener Gesundheitsförderung und das Wiener Programm für Frauengesundheit 180 Gesundheitsangebote von Beratungen über Impfungen und Gesundheitschecks bis zu Bewegungs-Events in ganz Wien. In vielen Sprachen und barrierefrei. Im Zuge der Feminale findet auch die "Frauengesundheitsstraße" am 25. November von 10.00 bis 18.00 Uhr im Wiener Rathaus statt. Informationen zum Thema Brustgesundheit und zum Brustkrebsfrüherkennungsprogramm bieten vor Ort Expertinnen des Brustgesundheitszentrums der Hera und der Österreichischen Gesundheitskasse ÖGK an.

Brustkrebsvorsorge kann Leben retten

Die wichtigsten Ziele der Brustkrebsvorsorge sind einerseits die langfristige Senkung der Brustkrebssterblichkeit in Österreich und darüber hinaus die Sicherstellung der bestmöglichen Untersuchungsmöglichkeiten für alle Frauen. 2014 wurde das Nationale Brustkrebs-Früherkennungsprogramm gemeinsam mit Bund, Ländern, Sozialversicherung und der Österreichischen Ärztekammer entwickelt und umgesetzt. Diese qualitätsgesicherte Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchung reduziert bei regelmäßiger Teilnahme das Risiko, an Brustkrebs zu sterben. In Österreich können Frauen bereits ab 40 Jahren am Früherkennungsprogramm teilnehmen. Für Frauen ab 45 Jahren ist die e-card alle zwei Jahre für eine Früherkennungs-Mammografie freigeschaltet. Dafür müssen sie sich nicht anmelden, sondern erhalten zur Erinnerung an die Untersuchung alle 2 Jahre einen Erinnerungsbrief nach Hause geschickt.

Zur Steigerung der Teilnahmerate an der Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchung wurde die Website früherkennen.at ins Leben gerufen. Dort finden Frauen in verschiedenen Sprachen die wichtigsten Informationen zum Angebot. Auch das Einladungsschreiben ist überarbeitet worden: Ein QR-Code zur Übersetzung in verschiedene Sprachen soll für bessere Verständlichkeit sorgen. Ebenso wurde die obere Altersgrenze von bisher 69 auf 74 Jahre angehoben. Das ist auch deshalb wichtig, da die Aufmerksamkeit auf die Körper und Gesundheit von Frauen nach dem gebärfähigen Alter rasant abnimmt – egal ob vonseiten der Medizin, der Medien oder in der Bevölkerung. Doch vor allem die Brustkrebsvorsorge betrifft sowohl junge als auch ältere Frauen.

Wir in Wien fördern Chancengerechtigkeit im Gesundheitssystem

Die Stadt Wien bietet unterschiedliche Angebote zur Sensibilisierung und Vorsorge beim Thema Brustkrebs an. Dabei ist die gesundheitliche Chancengerechtigkeit ein wichtiges gesundheitspolitisches Leitziel. Jede Frau soll dazu befähigt werden, wichtige Gesundheitsinformationen zu finden, zu verstehen, zu beurteilen und im Alltag anzuwenden. So werden auch gesundheitsbezogene Entscheidungen, die Frauen im Alltag oder in der Arbeit treffen, beeinflusst. Bei vielen Erkrankungen, gerade aber bei Brustkrebs, ist die Intensität, mit der Gesundheitsinformationen und Vorsorgemöglichkeiten wahrgenommen werden, in hohem Maß vom sozialen Status abhängig. Es gehört daher zu den großen Herausforderungen, besonders die Teilnahme benachteiligter Frauen an der Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchung zu fördern – durch einfach zugängliche und leicht verständliche Angebote.

Mit dem Wiener Frauengesundheitsprogramm (MA 24) hat unsere Stadt eine eigene Expert*innenstelle, die sich mit den gesundheits- und sozialpolitischen Fragen von Frauen auseinandersetzt.

Das Frauenservice (MA 57) fördert mit seinen Angeboten und seiner Informationsarbeit das Empowerment von Mädchen Frauen in Wien - auch im Bereich der Gesundheit und Vorsorge. Um ein deutliches Zeichen für Brustkrebsvorsorge und Sensibilisierung zu setzen, hat das Frauenservice Wien das Buch „Mutmacherinnen“ unterstützt. In dem Buch kommen betroffene Frauen mit persönlichen Geschichten ihrer jeweiligen Krebserkrankung zu Wort. Leserinnen, die auch an Brustkrebs erkrankt sind, soll mit diesem Buch Mut gemacht werden.

Die Sozialinfo Wien bietet Selbsthilfegruppen zum Thema Brustgesundheit an und setzt sich für den Ausbau der Forschung im Bereich Brustkrebs ein.

Im FEM Med, dem Medizinischen Frauengesundheitszentrum am Reumannplatz 7, haben Frauen die Möglichkeit, sich bei psychosozialen und auch medizinischen Fragen mehrsprachig und niederschwellig beraten zu lassen. Ein Besuch ist ohne Terminvereinbarung und ohne e-card möglich. Im FEM Med arbeitet ein multiprofessionelles Team aus diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegerinnen, Ärzt*innen, Psychologinnen, Sozialarbeiterinnen und medizinischen Fachpersonen. Beratungsgespräche finden in diversen Erstsprachen wie Deutsch, Englisch, Türkisch, Arabisch, Bosnisch/Kroatisch/Serbisch und Dari/Farsi/Paschtu statt.

 

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