So geht Renaturierung
Landtag auf Verlangen im Mai 2024
Während des Wiener Landtages im Mai 2024 auf Verlangen der Grünen zum EU-Renaturierungsgesetz zeigten die sozialdemokratischen Abgeordneten Wiens klare Entschlossenheit, sich energisch für die Annahme des EU-Renaturierungsgesetzes einzusetzen.
Landtagsabgeordneter Josef Taucher, Klubvorsitzender, kritisierte in seiner Rede die schwarz-grüne Bundesregierung für ihre Blockadehaltung zur EU-Renaturierungs-Verordnung. Wien und Kärnten haben sich bereits für die Zustimmung Österreichs ausgesprochen, nun liegt es an der Bundesregierung, diese Entscheidung zu treffen. Taucher betonte die Bedeutung klarer Richtlinien zur Unterstützung der Länder bei der Umsetzung der Verordnung.
Wien hat sich aktiv in die Diskussion eingebracht und Verbesserungen im Entwurf erreicht. Taucher lobte insbesondere die Bemühungen von Wiens Landeshauptmann Michael Ludwig, der für eine einheitliche Position der Bundesländer eingetreten ist und damit die Diskussion gestartet hat. Er unterstreicht, dass Wien grundsätzlich die Ziele der EU-Renaturierungs-Verordnung unterstützt und bei der Ausgestaltung der nationalen Wiederherstellungspläne aktiv mitgewirkt hat.
Zusätzlich hebt Taucher hervor, wie Wien erfolgreich Natur- und Lebensräume in der Stadt schützt und ausbaut. Projekte wie der "Park der Artenvielfalt" und die Nutzung von Schafen als umweltfreundliche Rasenmäher zeigen Wien als Vorreiter im Naturschutz. Weitere Maßnahmen wie der Tag der Artenvielfalt, die Renaturierung des Liesingbachs und die Revitalisierung des Donauufers unterstreichen Wiens Engagement für die biologische Vielfalt und nachhaltige Stadtentwicklung.
Landtagsabgeordnete Nina Abrahamczik, Vorsitzende des Gemeinderatsausschusses Klima, Umwelt, Demokratie und Personal der SPÖ, betont Wiens Führungsrolle beim EU-Renaturierungsgesetz. Sie drängte auf eine rasche Annahme der Verordnung durch die Bundesländer. Wien habe bereits einen bedeutenden Schritt gemacht und werde intensiv für die Zustimmung werben. Abrahamczik hob hervor, dass Wien die EU-Renaturierungs-Verordnung immer unterstützt hat.
Sie unterstrich die Dringlichkeit des Themas angesichts der Biodiversitätskrise und forderte, dass alle Parteien Farbe bekennen. Abrahamczik betonte die Bedeutung der finanziellen Unterstützung durch die EU und die Bundesregierung für die erfolgreiche Umsetzung des Gesetzes. Sie forderte konkret, dass die Ministerien aktiv werden, um die notwendigen Schritte einzuleiten und die finanziellen Mittel sicherzustellen.
Abschließend bekräftigte Abrahamczik Wiens Entschlossenheit, mit anderen Regionen, der Bundesregierung und der EU zusammenzuarbeiten, um das EU-Renaturierungsgesetz umzusetzen.
Presseaussendung von LAbg. Taucher:
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20240523_OTS0022/josef-taucher-spoe-zur-eu-renaturierungs-verordnung-schwarz-gruene-bundesregierung-muss-blockadehaltung-aufgeben
Presseaussendung von LAbg. Abrahamczik:
https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20240523_OTS0101/abrahamczik-spoe-wien-fuehrt-den-weg-fuer-eu-renaturierungsgesetz-anb
Bahnhof Breitenlee: Vom unvollendeten Großprojekt zum blühenden Naturschutzgebiet
Der Bahnhof Breitenlee, einst als größter Verschiebebahnhof Europas geplant, blieb unvollendet. Während des Ersten Weltkriegs begann 1916 der Bau, der jedoch 1926 aufgrund wirtschaftlicher Krisen eingestellt wurde. Das Gelände im 22. Wiener Gemeindebezirk blieb brachliegen.
Im Juni 2024 hat die Stadt Wien das 90 Hektar große Areal gekauft, um ein Natura 2000 Gebiet zu schaffen und die Biodiversität zu fördern. „Die Natur nutzte diese einzigartige Gelegenheit mit all ihrer wunderbaren schöpferischen Kraft und eroberte sich das Areal über die Jahrzehnte hinweg zurück“, erklärt Josef Taucher, SPÖ-Klubvorsitzender und Donaustädter Gemeinderat. Rehe, Füchse, Hasen sowie seltene Insekten-, Pflanzen- und Vogelarten fanden hier ein Zuhause.
Mit der Renaturierung übernimmt Wien Verantwortung für den Erhalt dieses Lebensraums. Das Gebiet dient als wichtige Grünbrücke zwischen den Schutzgebieten Bisamberg, Lobau und dem Regionalpark DreiAnger. Diese Regionen sichern den Genpoolaustausch und die Artenvielfalt in Wien.
„Die Renaturierung des Bahnhofs Breitenlee ist ein Musterbeispiel dafür, dass der Schutz und Erhalt der Artenvielfalt auch im urbanen Raum möglich ist und sich die Natur ihre Räume zurückholt. So geht Artenschutz! So geht Wien!“
Mag. Josef Taucher, SPÖ-Klubvorsitzender im Wiener Rathaus